Die Mehrheit der Bevölkerung lebte noch auf dem Land. Wenn die Frau keinen
Bauern heiraten konnte, musste sie als Magd auf einem fremden Hof arbeiten.
Stallmagd
Reisig machen
In der Stadt konnten Frauen als Wäscherin arbeiten.
Ein hübsch geputztes Wäschermadl trägt Wäsche aus. Das
war jedoch die Reklameseite dieser Arbeit.
In Wahrheit war es eine mühsame Arbeit, die bald krank machte.
Wäsche mangeln brauchte viel Kraft.
Bei einer Herrschaft als Stubenmädel war man den Launen der Hausfrau und
oft den Nachstellungen des Hausherrn oder seiner Söhne ausgesetzt. Freie
Zeit gab es kaum.
Köchin
Der Köchin unterstellt: das Kuchlmadl.
Dienstboten hatten selten ein eigenes Zimmer. Sie mussten schlafen, wo sich
Platz fand.
Gesindevermietungsbüro
In der Fabrik dauerte der Arbeitstag oft mehr als 12 Stunden. Frauen waren
noch schlechter bezahlt als Männer.
Aufseherposten waren meist Männern vorbehalten.
Teppichknüpferei in Gmünd um 1900
Eine Großwäscherei zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Hebammen wurden immer mehr von Ärzten verdrängt. Viel überliefertes
Wissen und praktisches Können ging so auch verloren.
Eine Frau aus den "besseren Ständen" konnte sich eventuell als Gouvernante
oder Klavierlehrerin durchbringen, wenn sie unverheiratet oder verwitwet war.
Der einzige Beruf mit höherer Bildung, der Frauen offen stand, war der
der Lehrerin. Sobald die Frau heiratete, musste sie den Beruf aufgeben.